Rolf Tiemeyer, Geschäftsführer der Flugplatzgemeinschaft, hält das Gerät, das unter Umständen Leben rettet. Andreas Frankrone hat die Aktion initiiert. | © Gunter Held
Laden auf 300 – ein Defibrillator für den Flugplatz
Auf Initiative der Flugsportgemeinschaft Beckum, Oelde, Ahlen erhält die Flugplatzgemeinschaft ein medizinisches Notfallgerät. Gefördert wird das Projekt vom Landesprogramm „Moderne Sportstätte 2022“.
Gunter Held 28.01.2021 | Stand 27.01.2021, 19:19 Uhr
Oerlinghausen. Im Rettungswagen der Flugplatzgemeinschaft hängt jetzt ein Defibrillator. Wenn also jemand auf dem Flugplatz oder in der Nähe einen Herzanfall erleidet, könnte das Gerät eingesetzt werden. „Natürlich ist es nicht allein für Mitglieder der Flugplatzgemeinschaft bestimmt“, sagt Geschäftsführer Rolf Tiemeyer. Auch wenn ein Wanderer im nahe gelegenen Naturschutzgroßprojekt in Not gerät, kann der Defibrillator eingesetzt werden. Die Vorgehensweise ist immer dieselbe: Erleidet ein Mensch einen Herzanfall, muss zunächst der Tower verständigt werden. Der ist zu erreichen unter Tel. (0 52 02) 7 24 77. Der alarmierte Rettungsdienst übernimmt dann die Erstversorgung, bis der Notarzt übernimmt.
„Das Gerät ist auch von Laien einsetzbar“, sagt Frankrone. Und es enthält ein Ausbildungsset mit einer Puppe, an der die Funktionsweise des Gerätes geübt werden kann. Den mittlerweile beinahe geflügelten Spruch „Laden auf 300, alle weg vom Tisch“ lässt das Gerät ertönen. Nicht wortgetreu, aber ähnlich.
Initiiert hat die Anschaffung Andreas Frankrone, Vorsitzender der Luftsportge-meinschaft Beckum, Oelde, Ahlen, einem von 13 Luftsportvereinen, die zusammen die Flugplatzgemeinschaft bilden. Dessen Tochter Lea ist Rettungssanitäterin und Medizinstudentin. Sie bildet jährlich auf dem Flugplatz in Oerlinghausen Ersthelfer aus, ein Angebot, das laut Andreas Frankrone gut angenommen wird. Und mit dem Fortgang dieser Ersthelferausbildung wurde auch der Wunsch nach einem Defibrillator konkreter.
„Wir haben uns dann an dem Förderprogramm „Moderne Sportstätte 2022“ des Landes Nordrhein-Westfalen beteiligt“, sagt Frankrone im Gespräch mit der Neuen Westfälischen. Er hatte dabei ein Schlupfloch entdeckt, durch das er sein Vorhabenfördern lassen konnte. „Üblicherweise beziehen sich die Projekte, für die eine Förderung beantragt wird, auf die Modernisierung und Sanierung der Sportstätten. Es war in den Förderrichtlinien aber auch von sicherheitsrelevanten Themen die Rede. Und da setzte unser Antrag an“, sagt Frankrone. Mit diesem Ansatz hat er offensichtlich ins Schwarze getroffen. „Denn obwohl wir den Förderantrag erst kurz vor Bewerbungsschluss gestellt haben, waren wir einer der ersten Vereine, die eine Zusage bekommen haben“, sagt Frankrone.
Diese Zusage kam von Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt des Landes NRW. „Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass ich beabsichtige Ihnen für die genannte Maßnahme 20.000 Euro zur Verfügung zu stellen“, schrieb Milz. Ergänzend fügte sie hinzu: „Ich freue mich, dass wir mit den erteilten Förderentscheidungen unseren Vereinen tatkräftig unter die Arme greifen können. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, einen spürbaren Beitrag zur Modernisierung unserer Sportstätten zu leisten.“ Das Programm hat ein Gesamtvolumen von 266,8 Millionen Euro